DER „AUSSER HAUS VERZEHR“ LIEGT IM TREND. MAN SOLLTE ABER MEHR WISSEN.

Convenience-Food-Anbieter bieten herzhafte Snacks für unterwegs, vegetarische Snacks für unterwegs und kalorienarme Snacks für unterwegs an, und bleiben so am Puls der Zeit. Sie wissen, was die Kunden von heute und vor allem auch von morgen wünschen. Beobachtbare Food-Trends geben Hinweise darauf, in welche Richtung sich die Nachfrage entwickelt. Wir stellen Ihnen in diesem Artikel aktuelle Food- und Snack-Trends vor, die Sie für Ihr Geschäft nutzen können.

Hinsichtlich des Konsumverhaltens findet seit geraumer Zeit ein Umdenken statt. Der Fleischkonsum sinkt. Vegetarier und vor allem auch Veganer sind im Vormarsch. Auf qualitativ hochwertige Grundprodukte wird stärker geachtet, Lebensmittel aus der Region oder dem eigenen Land werden bevorzugt. Dass die Leberkäse- oder Schnitzelsemmel sowie Cola und Red Bull in den meisten Convenience-Shops immer noch Verkaufsrenner sind, ändert nichts an der Tatsache, dass der Trend in Richtung gesundheitsbewussten, nachhaltigen, umweltfreundlichen, qualitätsorientierten und vielfältigeren Speise- und Getränke-Konsum geht.

Mobile Menschen brauchen Anbieter, die ihr Essen für unterwegs vorbereiten und greifen verstärkt zu funktionalem Essen für unterwegs ohne Kühlung.

Heimische Früchte in der Erntezeit sind klimafreundliche Snacks.

Eine ausgewogene Balance aus Gesundheit und Erlebnis ist gefragt.

Klimafreundliche vegane und vegetarische Snacks

Es entsteht ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass das eigene Konsumverhalten Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima hat. Deshalb liegen Snack-Konzepte, die sich dem Klimawandel verschrieben haben, im Trend. Pflanzenbasierte Burger, die den CO²-Fußabdruck reduzieren, Getreideriegel, die in Papier statt in Plastik verpackt sind, oder Würste, durch deren Kauf neuer Regenwald gepflanzt wird, kommen gut an. Ob sich auch klimaneutral produzierte Snacks aus Insektenmehl durchsetzen werden, steht allerdings noch in den Sternen.

Verschiedene Geschmackskombinationen

Snacks kaufen die meisten Menschen, weil sie Lust darauf haben. Gesteigert wird die Lust durch eine ausgewogene Balance aus Gesundheit und Erlebnis, die der Snack bietet. Auffällige Farben, interessante Texturen und vor allem auch ungewöhnliche Geschmackskombinationen entfachen solche Erlebnisse. Besonders angesagt ist beispielsweise die Kombination von unterschiedlichen landesspezifischen Produkten, wie zum Beispiel faschierte Laibchen (Burger), verfeinert mit asiatischen Kräutern. Die wissenschaftlich ermittelte Kombination geschmacklich zueinander passender Lebensmittel nennt man übrigens „Foodpairing“ und Inspiration zu unzähligen Geschmackskombinationen findet man unter foodpairing.com. 

Nachhaltige Fleischalternativen

Apropos faschierte Laibchen: Sogar die großen Fast-Food-Ketten haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten vegetarische Burger an. Der Trend zum fleischlosen oder fleischarmen Konsum hält weiter an. Vegane und vegetarische Fleischalternativen im Angebot zu haben, ist heute also ein Muss. Burger auf Erbsen- oder Pilzbasis, ein Weckerl mit Sonnenblumenfaschiertem oder Wraps mit vegetarischen Würsten sind Beispiele dafür. Und wenn wir schon bei Alternativen sind, sei auch der Trend zu alternativen Milch- und Joghurt-Produkten erwähnt. Mandeln, Hafer oder Soja werden als Alternative zu Kuhmilch ständig beliebter. 

Glutenfreie Mehlalternativen

Immer mehr Menschen achten beim Snack-Kauf auf Weizenfreiheit. Denn Weizen enthält Gluten und viele Menschen in aller Welt vertragen das nicht. Warum weizenfreie Snacks aus Kichererbsen-, Dinkel-, Bananen- oder Mandelmehl aber gerade jetzt voll im Trend liegen, hängt damit zusammen, dass weizenfreie Produkte generell als gesünder empfunden werden. Als gesunde Energielieferanten und Power-Körner gegen Hungergefühl gelten auch die sogenannten Pseudogetreide. Dazu zählen Quinoa, Amarant, Buchweizen oder Chia-Samen. Sie lassen sich ähnlich wie echtes Getreide verarbeiten und versorgen den Körper mit wertvollen Proteinen und Mineralstoffen. Ob als Zutat im Salat oder einer Bowl, Einlage in der Suppe, Topping für Süßspeisen oder Speisen-Beilage – Pseudogetreide sind vielfältig einsetzbar und erfreuen sich, wie die Weizenmehlalternativen, einer immer größer werdenden Fan-Gemeinde.

Craft des Aromas

Die Fangemeinde für Österreichs liebstes Getränk, das Bier, war immer schon groß. Mehr als die Hälfte der Österreicher (57 %) trinkt regelmäßig ein Glas oder eine Flasche. Normalerweise ein Helles, ein Pils oder ein Weizenbier. Doch immer mehr Biertrinker freunden sich auch mit Craft-Bieren an. Biersorten wie Pale Ale, Porter oder Stout sind für den Bierliebhaber von heute keine Fremdworte mehr. Und für Craft-Biere mit Kaffee-, Frucht-, Schokolade-, Chili-, Waldkräuter- oder sogar Nadelwald-Aromen sind viele Kunden bereit, deutlich mehr als für herkömmliches Bier zu bezahlen.

Man lässt liefern

Es hat sich schon vor Covid-19 abgezeichnet, die Angst vor dem Virus hat die Entwicklung noch beschleunigt. Immer mehr Menschen lassen sich ihr Essen nach Hause liefern. Vom McDonalds-Burger bis zu Spezialitäten aus dem Haubenrestaurant reicht inzwischen die Palette an Speisen, die man sich bequem liefern oder schicken lassen kann. Gerade im regionalen Bereich ist ein Food-Service-Delivery-Dienst auch für Convenience-Shop-Betreiber heute kein utopischer Gedanke mehr.

Nicht jeder der hier erwähnten Trends verspricht auch ein gutes Geschäft für Convenience-Shops. Einige davon eignen sich aber doch dazu, sie als Anregung zu nehmen, um das eigene Food-Service-Angebot zu erweitern und neue Zielgruppen anzusprechen. 

An so manchem Food-Trend kann man sich auch als Food-Service-Anbieter eines Convenience-Shops orientieren und sein Service- oder Produktangebot damit entsprechend aufpeppen