WAS MACHT CORONA MIT UNSERER EINKAUFSPSYCHE?

Die Vermeidung der Ansteckung mit dem Corona-Virus ist das oberste Ziel von Lockdown-Maßnahmen. Doch wie wirken sich diese Maßnahmen auf die Gesundheit sowie auf das kurz- und langfristige Einkaufsverhalten aus?

Fast unumstritten ist, dass die in Österreich frühzeitig verordneten Lockdown-Maßnahmen die massive Ausbreitung des Corona-Virus hierzulande verhindert haben. Die Auswirkungen der einschneidenden Maßnahmen werden von manchen Experten jedoch gesundheitsgefährdender eingeschätzt als das Virus selbst. Verschobene Operationen, weniger Arztbesuche, lange Isolation und stundenlanges Tragen der Masken können dazu beitragen, dass sich die psychische Verfassung der Konsumenten ändert.

Gesundheit
gegen Wirtschaft

Die wochenlangen Geschäftsschließungen haben viele Unternehmen in existenzbedrohende Situationen gebracht. Dass die Psyche der Geschäftsbetreiber darunter leidet, ist völlig klar. Aber auch bei Angestellten und Arbeitern haben Geschäftsschließungen, Kurzarbeit, Kündigungen und Einkommensverluste zu schweren psychischen Belastungen bis hin zu Depressionen geführt. Fast eine Million Österreicher waren und sind teilweise immer noch von den Maßnahmen betroffen.

Weniger Frequenz
und Einkaufslust

Einkommensverluste und Ausgehverbote haben sich auch auf das kurzfristige Einkaufsverhalten ausgewirkt. So die Geschäfte überhaupt offen hatten, wurden sie weniger oft frequentiert und insgesamt wurde auch weniger Geld ausgegeben. Zukunfts- und Ansteckungsängste waren neben weniger Haushaltseinkommen dafür gleichermaßen verantwortlich. Die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes förderte auch nicht gerade die Einkaufslust.

Erhöhte Sensibilität in vielen Bereichen

Was auch mit und ohne Zwangsmaßnahmen bleibt, ist eine neue Hygiene-, Kontakt-, Produkt-, Herkunfts- und Haltbarkeitssensibilität, auch bei den Kunden von Unterwegsversorgern. So geben laut einer AMA-Studie* 30 Prozent der Befragten an, seit Ausbruch der Corona-Krise auf eine längere Haltbarkeit der gekauften Produkte zu achten. Zwischen 30 und 40 Prozent wollen auch nach der Krise mehr heimische Produkte oder Lebensmittel direkt beim Bauern kaufen. Und jeder Zweite gibt an, künftig stärker auf Hygiene im Geschäft zu achten.

Preisgünstige
und bewährte Marken

US-Ökonomen konstatieren, dass Menschen nach Krisen weniger dazu neigen, auf   Experimente einzugehen. In puncto Konsum bedeutet dies, dass vermehrt auf altbekannte und bewährte Marken zurückgegriffen wird, anstatt neue Produkte zu probieren. Zusätzlich verweisen die Experten darauf, dass nach der Spanischen Grippe von 1918 und auch der Rezession von 2009 viele Verbraucher über Jahre hinweg zu preisgünstigen Marken wechselten. Mit preisgünstigen und gleichzeitig bewährten Marken trifft man also laut den US-Wissenschaftlern den Einkaufswunsch der Konsumenten auch nach der Corona-Krise. Ob all die Prognosen hinsichtlich des künftig veränderten Einkaufsverhaltens der Österreicher tatsächlich so eintreten, wird die Zukunft weisen.

*) marketagent.com Onlineum-
frage, 500 Befragte österreichweit repräsentativ (3. 7. April 2020).

Lekkerland bietet ein umfangreiches Sortiment an preisgünstigen und bewährten Marken in fast allen Sortimentsbereichen.

DIESE KONSUMENTENTYPEN KAUFEN AUCH BEI UNTERWEGSVERSORGERN EIN

Das Marktforschungsunternehmen Kantar hat während der Corona-Krise weltweit rund 100.000 Konsumenten zu ihrer Konsumbereitschaft befragt. Aufgrund der Ergebnisse konnten sechs Konsumententypen skizziert werden, die ein differenzierteres Bild als die beiden Typologien „vorsichtig“ und „nicht vorsichtig“ zeigen:

  1. Die Vogelstrauße (12 %)
    verstehen die Aufregung rund um Corona nicht und sind auch nicht besonders daran interessiert.
  2. Die Que Seras (22 %)
    nehmen die Krise zwar wahr, finden aber die Schutzmaßnahmen ein bisschen übertrieben.
  3. Die Winterschläfer (12 %)
    akzeptieren die Situation und versuchen sie durchzustehen, ohne sich davon verrückt machen zu lassen.
  4. Die guten Bürger (22 %)
    nehmen die Krise ernst, möchten informiert werden und denken, dass sich alle an die Regeln halten sollten.
  5. Die verzweifelten Träumer (18 %)
    machen sich Sorgen um ihre gesundheitliche und finanzielle Situation, glauben aber, dass sich die Lage bessern wird.
  6. Die Sorgenkinder (13 %)
    haben wenig Hoffnung auf eine rasche Besserung und wünschen sich, dass die Regierung mehr tun würde.